fallen angel•gefallener engel








Tropfen des Morgentaus gleichen sich im Funkeln und Farben und den Fantasien derer, die sie betrachten. Und doch hat jeder einzelne der Tropfen seine ganz eigene, besondere Wirkung auf den, auf das sie beim herabfallen treffen. Er kann für einen Moment erschrecken, kann erfrischen und den Wunsch nach mehr erzeugen. Welche Empfindung er auch immer erzeugt, er schafft Aufmerksamkeit und einen Moment des Innehaltens. Es gibt Menschen, die sind wie der zarte Morgentau. Von Grund auf rein in der Erscheinung. Immer fesselnd beim Kontakt mit ihnen. Farben, die einen nie bis zum Ende zählen lassen werden. Zu groß das Spektrum, unendlich an möglichen Konstellationen in der Mischung. Dieser Engel ist einer dieser Menschen, und dies ist seine Geschichte. Seine Wirkung auf andere ist wie ein Tropfen des Morgentaus. Manch einer ist erschrocken, spürt Unbehagen. Andere sind gefesselt, gebannt in wunderschöne Emotionen. Wen immer auch dieser Engel in seinem Leben traf, es hatte Auswirkungen. Viele schöne, aber leider auch einige unschöne. Unschön kann in der Menge zerstörend sein. Fällt der Tropfen in eine liebevolle, sanft aufgehaltene Hand, endet seine Existenz nicht. Er bietet sein Sein weiter zum verfolgen an. Nimmt dich mit in seiner Erzählung des Seins. Und ganz zum Schluss, wenn der kleine Tropfen sanft verdunstet ist, bleibt die Erinnerung und viele Emotionen. Findet der Morgentau seinen Weg auf einen Stein oder in sandigem Boden, endet das, was er hätte leben lassen können. Er geht kaputt, verschwindet ohne berührt zu haben. Und diese Menschen gibt es auch. Ihre Seelen sind trocken wie die Wüste, haben ein Herz aus Stein. Sie können sehen, wollen nicht verstehen. Ihnen fehlt der Sinn in Sinnlichkeit. Und das zerstört(e) diesen Engel.